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Ich bin ein Kapha-Typ

  • Autorenbild: Dr. med. Julia Ruby
    Dr. med. Julia Ruby
  • 21. März
  • 2 Min. Lesezeit

Ich bin gemächlich und gemütlich, geduldig, nachsichtig und ausgeglichen, ich habe ein gutes Durchhaltevermögen und Gedächtnis, ich bin ein kulinarischer Genießer, nehme aber auch leicht zu, ich schlafe gerne lang, bin umsorgend, verlässlich, genügsam und im Großen und Ganzen ein zufriedener Mensch.


Viele Jahre war ich extrem unzufrieden mit meiner Figur, auch wenn ich schlank war, hatte ich immer kräftige Beine. Oftmals empfand ich mich als faul und träge und bekam dies auch zum Teil von meinen Mitmenschen zu hören. In Konflikt- und Stresssituationen zog ich mich zurück und „fraß die Probleme in mich rein“.


Was ich immer als Makel an mir gesehen habe, stellt sich vor ayurvedischem Hintergrund einfach nur als meine Grundkonstitution dar. Ich bin eben ein „Kapha-Typ“ und der vereint die gerade beschriebenen Eigenschaften in sich.


Für den „Kapha-Typ“ ist in unserer Gesellschaft kein Platz. Es dominieren „Pitta“ und „Vata“ und so habe ich mich fast immer „falsch“ gefühlt und habe mit großer Anstrengung versucht, mich anzupassen. Ich habe viel geleistet, immer mehr gemacht, als gefordert war, habe jede Minute genutzt und darauf geachtet, stets etwas „Sinnvolles“ zu tun. Regelmäßig war ich völlig erschöpft und ausgelaugt. Dann ging bei mir gar nichts mehr.


Jetzt wird mir klar, dass ich fast immer gegen meine Natur gekämpft habe und dadurch in Kombination mit einem unpassenden Lebensstil und einer, für mich falschen Ernährung die Kehrseite meines unausbalancierten Doshas hervorgebracht habe. Fast möchte ich mich bei meinem Kapha entschuldigen. „Liebes Kapha, es tut mir leid, dass ich dich nicht erkannt, dich schlechtgemacht, dich unterdrückt habe. In Zukunft möchte ich deine Stärken leben und genießen.“



Denn die „guten Seiten“ des Kapha sind großartig! Wenn andere wie aufgescheuchte Hühner herumrennen, bleibe ich ruhig und warte ab, bis sich Hektik und Chaos gelegt haben. Dann tue ich zielgerichtet und konzentriert, was zu tun ist. Ich genieße es, allein oder zu zweit auf dem Sofa oder draußen in der Sonne zu sitzen und zu reden oder auch gemeinsam zu schweigen. Ich liebe solche Momente und versuche nicht länger, bei jeder Gelegenheit mit anderen ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen, weil das ja alle so machen.

Früher Party, heute Schlafen

 
 
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