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Ein Strauß schöner Worte

  • Autorenbild: Dr. med. Julia Ruby
    Dr. med. Julia Ruby
  • 16. Sept. 2024
  • 1 Min. Lesezeit

Heute war ein grauer Tag, der viel Kraft gekostet hat. Das Frustrierende daran: es war kein Tag voller Termine, es gab keinen Katalog mit Pflichten abzuhaken und keine Mammutaufgaben zu bewältigen. Es war lediglich ein grauer, regnerischer Herbsttag, den ich mit meinem Sohn zuhause verbracht habe. Und mein Sohn hatte einen normalen, guten Tag. Kein Quengeln, keine Wutausbrüche, keine Langeweile. Und doch fühle ich mich am Abend wie eine ausgelutschte, graue Hülle, die ins Leere stiert.

Immerhin mache ich mir deshalb keine Vorwürfe mehr und habe auch kein schlechtes Gewissen. Mittlerweile weiß ich, dass auch ein normaler Tag mit meinem Sohn zuhause eine Reizüberflutung für mich darstellt. Ich kann nicht einfach "auf Durchzug" schalten, wenn mein Sohn ununterbrochen erklärt, wie seine elektronischen Geräte funktionieren, die er sich ausdenkt, immer wieder Feedback einfordert und seine unzähligen Fragen stellt. Jedes seiner Worte wird von meinem Gehirn aufgenommen und gründlichst verarbeitet, ob ich will oder nicht. Hinzu kommt die Begrenztheit der Wohnung, auch wenn sie groß ist. Mir fehlt heute der Blick ins Weite, ins Grüne, in die Natur, die mich eben nicht ständig mit Reizen bombardiert, sondern einfach in Ruhe lässt.

Ein bisschen Natur und Ruhe habe ich mir dann doch in diesen grauen Nachmittag holen können. Inspiriert von meinem Sohn, der gestern für jedes seiner Kuscheltiere ein buntes Namensschild gebastelt und zu einem Strauß zusammengestellt hat, habe ich schöne Worte, die mir spontan in den Sinn gekommen sind, aufgeschrieben und mit Aquarellfarben bunt grundiert. Nun habe ich einen Strauß schöner Worte vor mir stehen, der mir irgendwie gut tut.


Bunte Schildchen mit schönen Worten
Mein Strauß schöner Worte

 
 
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